Hungarian by origin, it was used for Hungarian foot soldiers, deriving from the Hungarian word 'talp' for foot. It eventually became a German word and is used to indicate a clumsy fellow.
I've once heard a story about the origin of this name. Apparently Napoleons horse was called Nickel. When the French soldiers marched into Germany during the Napoleonic wars and came into contact with German rye bread, some said that this bread wouldn't even be 'bon pour Nickel', not even good enough for Nickel.
I have no idea whether this story is true, though...
Human resources is Humankapital in German, which was a runner-up for the 'Unwort des Jahres' in 1998 (although they seem to have misunderstood the word).
Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit; NATO-offizieller Terminus im Kosovo-Krieg
Aus der Begründung der Jury:
Dieser in deutschen Medien nur halb übersetzte Begriff aus der NATO-offiziellen Berichterstattung über den Kosovo-Krieg vernebelte auf doppelte Weise die Tötung vieler Unschuldiger durch NATO-Angriffe. »Kollateralschaden« lenkte mit seiner imponierenden Schwerverständlichkeit vom schlimmen Inhalt dieser Benennung ab und verharmloste - auch und gerade wenn man den Begriff wörtlich nimmt - die militärischen Verbrechen in diesem nicht erklärten Krieg als belanglose Nebensächlichkeit (NATO-Englisch: »collateral damage« = Randschaden). Nach Meinung der Jury trieb »Kollateralschaden« die vielfältigen Versuche auf die Spitze, das Vorgehen auf dem Balkan in ein freundlicheres Licht zu rücken. Hierzu gehörte u.a. auch, Bombardements zu »Luftschlägen« und den Krieg insgesamt zum bloßen Kosovo-»Konflikt« herunterzuspielen. Dazu passt, dass Vertreibungen - zuletzt der Kosovo-Serben - als »Völkerverschiebung« umschrieben werden konnten.
in einer öffentlichen Erklärung zynisch wirkende Ironisierung; Karsten Vilmar
Aus der Begründung der Jury:
Diese Wortschöpfung wurde im Dezember 1998 vom Präsidenten der Bundesärztekammer, Karsten Vilmar, geprägt, als er Sparpläne der neuen Bundesregierung kritisieren wollte. Dabei hat er in mindestens zweifacher Hinsicht die Seriosität einer offiziellen Stellungnahme verfehlt: zum einen in der Umschreibung eines vorzeitigen Todes durch »Frühableben«, zum anderen in der Verbindung mit dem Wort »sozialverträglich«, das schon durch seinen Missbrauch in anderen Fällen eigentlich unbenutzbar erscheinen müsste. Kommt hinzu, dass Vilmar – wenn auch in ironischer Absicht – formuliert hat, Ärzte müssten sich überlegen, ob sie den vorzeitigen Tod von Patienten »fördern« müssten. Hier schlägt Ironie und Satire endgültig in blanken Zynismus um, der eines Sprechers der Ärzteschaft unwürdig ist, zumal deutsche Ärzte bereits am Ende des 2. Weltkriegs vorzeitiges Sterben nach Therapie- und Medikamentenentzug als »Frühableben« umschrieben hatten.
Umschreibung arbeitsunwilliger wie arbeitsunfähiger Menschen; Helmut Maucher, Nestlé
Aus der Begründung der Jury:
Bereits 1996 hatte der damalige Verwaltungsratspräsident der Firma Nestlé, Helmut Maucher, in einem Interview Arbeitsunwillige wie Arbeitsunfähige als »Wohlstandsmüll« bezeichnet:
»... Wir haben einen gewissen Prozentsatz an Wohlstandsmüll in unserer Gesellschaft. Leute, die entweder keinen Antrieb haben, halb krank oder müde sind, die das System einfach ausnutzen ...«
In der Sendung »Späth am Abend« des Nachrichtensenders n-tv am 26.10.1997 wurde ihm dieses Zitat vorgehalten, und Maucher schwächte die Äußerung ab, indem er sich darauf berief, nur »plastisch« formuliert zu haben. Seine spätere Einlassung, die Interviewäußerung sei in einer angespannten Atmosphäre zustandegekommen, war - wie der »Spiegel« (11/1998, S. 112) feststellen konnte - auch nur eine Schutzbehauptung, da der Interviewtext vor seiner Veröffentlichung Maucher vorgelegen hatte.
Bezeichnung für eine betriebswirtschaftliche Strategie, die den Wert aktiver individueller »Flexibilität« leugnet, diesen Begriff aber schönfärberisch ausbeutet
falsches, angstauslösendes Naturbild für einen sozialpolitischen Sachverhalt
Aus der Begründung der Jury:
Diese Wortbildung, die sich auf einen einzigen Aspekt der demographischen Veränderungen, die hohe Zahl zu versorgender Rentner, konzentriert, scheint auf den ersten Blick nicht so kritikwürdig wie das bereits für 1995 gerügte Unwort »Altenplage« (seinerzeit auf Position 2). Dennoch erschien der Jury das mit »Renterschwemme« vermittelte Bild noch gefährlicher, weil es nicht so deutlich mit dem Kampfbegriff »Plage« operiert, sondern ein naturwüchsiges Ereignis beruft, das als solches unvermeidlich erscheint.
Gleichzeitig aber weckt das Bild von der »Schwemme« ein unterschwelliges Bedrohungsgefühl. Damit befindet es sich in schlechter Gesellschaft mit anderen unangemessenen Naturbildern im Umkreis sozialpolitischer Debatten. Erinnert sei u.a. an die »Asylanten-flut«, den »Schüler-berg«, den »Versorgungs-berg« im öffentlichen Dienst (der seinerzeitige Innenminister Kanther strebte nach eigenen Worten eine »Untertunnelung des Versorgungsberges« an) usw. Derartige Anleihen bei Naturerscheinungen lassen grundsätzlich verkennen, dass die bezeichneten Tatsachen Ergebnisse eines von Menschen zu verantwortenden Handelns, also nicht naturwüchsig sind.
Das Bild von der »Rentnerschwemme« verdrängt außerdem im engeren Rahmen der rentenpolitischen Debatte durch seine Einseitigkeit der Situationsbeschreibung die Tatsache, dass sich die allermeisten Angehörigen der als so bedrohlich gedeuteten älteren Generationen ihren Anspruch auf eine angemessene Altersversorgung in jüngeren Jahren selbst erarbeitet haben.
Die Diätenerhöhung für Bundestagsabgeordnete 1995 (die beinahe zu einer »Anpassung« des Grundgesetzes geführt hätte) hatte in jenem Jahr viele Wochen die deutsche Öffentlichkeit beschäftigt. Der Zorn über die Absichten und Beschlüsse einer Bundestagsmehrheit unter Einschluss der sonst oppositionellen SPD schlug sich auch in den Einsendungen zur Unwort-Suche 1995 deutlich nieder: Die mit Abstand größte Gruppe von Zuschriften (153) hatte kaum zufällig »Diäten« und »Diätenerhöhung« als Unwörter vorgeschlagen.
Dennoch lag hier (wie in anderen Fällen) eine Verwechslung von Sach- und Sprachkritik vor. Die Kritik an der Sache, hier der Diätenerhöhung, läßt sich nicht durch eine Schelte der dafür verwendeten (sachlich angemessenen) Wörter »Diäten/-erhöhung« leisten. Eine wesentliche Absicht der Sprachkritischen Aktion »Unwort des Jahres« ist die Rüge von sachlich grob unangemessenen Benennungen, also von Wörtern, die über den wahren Charakter einer Sache hinwegtäuschen (siehe Satzung).
Für die Wahl zum »Unwort des Jahres« kam nur ein Begriff in Frage, der den negativen Eindruck, den die Diätenerhöhung geweckt hat, durch eine verharmlosende Umschreibung herunterzuspielen versuchte. Eine solche Beschönigung (Euphemismus) liegt aber in der Koppelung von »Diäten« mit dem scheinneutralen Wort »Anpassung« vor. »Anpassung« spiegelt (auch in vielen anderen Fällen; z.B. »Gebühren-, Preis-, Tarifanpassung«) eine fast naturnotwendige, unausweichliche Veränderung von finanziellen Forderungen im Hinblick auf neue Sachbedingungen vor (man vergleiche auch die Bedeutung von »Anpassung« von Lebewesen an veränderte Umweltbedingungen im Darwinismus!).
Gehaltszulage für sog. Aufbauhelfer in den östlichen Bundesländern, ausdrücklich mit Blick auf besondere Aktualität in den östlichen Bundesländern als Belege »sprachlicher Demütigung« gewählt.
Ironismus für östliche Bundesländer, ausdrücklich mit Blick auf besondere Aktualität in den östlichen Bundesländern als Belege »sprachlicher Demütigung« gewählt.
Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, bezeichnete im April 1994 auf einer Pressekonferenz Verluste in Höhe von ca. 50 Mio DM, die durch den Bankrott des Bau- und Immobilienkonzerns Schneider entstanden waren, als »Peanuts«, also als unwichtige Größe. Da es sich dabei aber vor allem um Gelder handelte, die kleineren und mittleren Firmen für schon erbrachte Leistungen zustanden, war diese Qualizifizierung außerordentlich zynisch, weil die Außenstände etliche Firmen an den Rand des Ruins brachten.
Die Entschuldigung Koppers auf einer Aktionärsversammlung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass finanzielle Probleme, die für den Durchschnittsbürger existenzbedrohend wären, in Finanzkreisen auch sonst gern als »Peanuts« abgetan werden, wobei zu bedenken ist, dass Banken zu einem wesentlichen Teil von geliehenem Geld, auch von Kleinsparern, leben, die sich durch einen derartigen Wortgebrauch zutiefst missachtet fühlen müssen. Der verbale Ausrutscher Koppers war also nur im Hinblick auf die Höhe der Verluste einmalig; er hat durchaus seine Basis im kaltschnäuzigen Umgang mit Problemen anderer und offenbart damit eine grundsätzlich inhumane Haltung.
Ausschlaggebend für die Kritik an diesem auf den ersten Blick harmlos erscheinenden Wort war die Feststellung, dass »Überfremdung« nach wie vor im Sinne einer rassistischen Uminterpretation verwendet wird. Bis 1934 war »Überfremdung« ein rein betriebswirtschaftlicher Terminus (= zuviel fremdes Geld in einem Unternehmen), danach musste der Rechtschreib-Duden die Interpretationen »Eindringen Fremdrassiger« und »Eindringen fremden Volkstums« (1941) aufnehmen. Durch diese Sprachlenkungsmaßnahme wurde die betriebswirtschaftliche Ausgangsbedeutung schließlich völlig verdrängt, und »Überfremdung« wurde zur Stammtischparole, die auch die undifferenzierteste Fremdenfeindlichkeit »argumentativ« absichern soll.
Für diese Beschönigung schlimmster Menschenrechtsverletzungen wie Vertreibung und Massenmord sind zunächst einmal die Urheber in den Bürgerkriegsparteien auf dem Balkan verantwortlich. Aber die Beobachtung, dass zahlreiche deutsche Medien diese Propagandaformel in ihrer Übersetzung ohne jede kritische Distanz weiterverwendeten, hat die Jury zu ihrer Unwort-Rüge veranlasst. Zeitungen verwendeten den Begriff ohne Anführungszeichen, in Hörfunksendungen wurde noch nicht einmal ein distanzierendes »sogenannt« verwendet – als handle es sich um eine beliebige Hygienemaßnahme. Im sprachlichen Missbrauch von Hygieneidealen ist »ethnische Säuberung« auf einer Stufe mit »Rassenhygiene« und »politischer Säuberung« zu sehen.
»Menschenmaterial« ist zwar bereits im 19. Jahrhundert aufgekommen und spielt u.a. schon bei Karl Marx (1867) eine Rolle, hat aber im 20.Jahrhundert seine besonders zynische Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt als Umschreibung von Menschen, die als Soldaten im 1. und 2. Weltkrieg »verbraucht« wurden. Dieser zeiten- und ideologienübergreifende Begriff steht exemplarisch für die weitgediehene Tendenz, Menschen nur noch nach ihrem »Materialwert« einzuschätzen. Er ist gleichsam der Vater für ebenfalls zynische Begriffe wie »Schüler-, Lehrer- oder Spielermaterial«, aber auch für Unwörter wie »Patienten-, Geburten- oder Häftlingsgut«. Das Medizinern immer noch geläufige Wort vom »Patientengut« wurde 1999 durch einen süddeutschen Klinikchef noch unterboten, der Todkranke gar als »morbides Patientenmaterial« umschrieb. Dem Ungeist, der solchen Wortschöpfungen zugrunde liegt, entsprechen denn auch zahlreiche andere Materialisierungen des Menschen wie »Biorohstoffe«, »Organgewinnung«, »weiche Ziele« (im Artilleristenjargon), »Humankapital« und »Bodyleasing« sowie die Abfallmetaphern »Belegschaftsaltlasten«, »Personalentsorgung« und »Wohlstandsmüll«.
rfb's Comments
Comments by rfb
rfb commented on the word kies
im Sinne von Geld jiddischen Ursprungs
November 24, 2008
rfb commented on the word hechtsuppe
"Es zieht wie Hechtsuppe"
November 24, 2008
rfb commented on the list what-do-these-words-have-in-common
The article implies she was allowed to choose her own code name
November 18, 2008
rfb commented on the word celtic
Joe Biden's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word angler
Dick Cheney's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word deacon
Jimmy Carter's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word passkey
Gerald Ford's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word driller
Todd Palin's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word denali
Sarah Palin's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word parasol
Cindy McCain's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word phoenix
John McCain's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word sundance
Al Gore's (second) Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word sawhorse
Al Gore's (first) Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word smurfette
Karenna Gore's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word tempo
Laura Bush's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word trailblazer
George W Bush's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word renaissance
Michelle Obama's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word renegade
Barack Obama's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word eagle
Bill Clinton's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word evergreen
Hillary Clinton's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word rawhide
Ronald Reagan's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word rainbow
Nancy Reagan's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word searchlight
Richard Nixon's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word starlight
Pat Nixon's Secret Service code name...
November 15, 2008
rfb commented on the word seelenschlamperei
Christiane Kubrick über Eyes Wide Shut.
'Er war einfach schüchtern.' DER SPIEGEL 27/1999 vom 05.07.1999, Seite 103
June 2, 2008
rfb commented on the word mutterseelenallein
Originally French: 'moi tout seul', which in German sounds like 'mutterseel'
April 26, 2008
rfb commented on the word alarm
Originally from Italy:
'All`arme' = to the weapons!
April 26, 2008
rfb commented on the word klapprechner
not a word that was entered in the contest, but a journalist's joke about one of the prizes awarded - a laptop!
April 26, 2008
rfb commented on the word chaos
winner of the contest held sepcifically for youths.
In the justification given, it is mentioned that 'chaos' means as much as a' void' - definitely not what I think when I see my room...
April 26, 2008
rfb commented on the word milchshake
winner of the contest held specifically for school classes
April 26, 2008
rfb commented on the word engel
2nd runner up
Greek by origin
April 26, 2008
rfb commented on the word currywurst
1st runner up
Marriage of the Tamil word 'karil' (= 'curry') and the utterly German 'Wurst'.
April 26, 2008
rfb commented on the word tollpatsch
Winner of the contest.
Hungarian by origin, it was used for Hungarian foot soldiers, deriving from the Hungarian word 'talp' for foot. It eventually became a German word and is used to indicate a clumsy fellow.
April 26, 2008
rfb commented on the word pumpernickel
I've once heard a story about the origin of this name. Apparently Napoleons horse was called Nickel. When the French soldiers marched into Germany during the Napoleonic wars and came into contact with German rye bread, some said that this bread wouldn't even be 'bon pour Nickel', not even good enough for Nickel.
I have no idea whether this story is true, though...
January 16, 2008
rfb commented on the list wort-des-jahres
No. Strange, isn't it? :)
Perhaps because it has been an issue for years and has never dominated the discussion of just a single year.
January 16, 2008
rfb commented on the word moralkeule
It's a club or a bat.
January 15, 2008
rfb commented on the word unwort
An und für sich schon ein Unwort...
January 15, 2008
rfb commented on the word menschenmaterial
Human resources is Humankapital in German, which was a runner-up for the 'Unwort des Jahres' in 1998 (although they seem to have misunderstood the word).
January 15, 2008
rfb commented on the word dunkeldeutschland
No, I believe it's rather meant in the sense of the 'dark' Middle Ages etc.
January 15, 2008
rfb commented on the word kollateralschaden
Unwort des Jahres 1999
Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit; NATO-offizieller Terminus im Kosovo-Krieg
Aus der Begründung der Jury:
Dieser in deutschen Medien nur halb übersetzte Begriff aus der NATO-offiziellen Berichterstattung über den Kosovo-Krieg vernebelte auf doppelte Weise die Tötung vieler Unschuldiger durch NATO-Angriffe. »Kollateralschaden« lenkte mit seiner imponierenden Schwerverständlichkeit vom schlimmen Inhalt dieser Benennung ab und verharmloste - auch und gerade wenn man den Begriff wörtlich nimmt - die militärischen Verbrechen in diesem nicht erklärten Krieg als belanglose Nebensächlichkeit (NATO-Englisch: »collateral damage« = Randschaden). Nach Meinung der Jury trieb »Kollateralschaden« die vielfältigen Versuche auf die Spitze, das Vorgehen auf dem Balkan in ein freundlicheres Licht zu rücken. Hierzu gehörte u.a. auch, Bombardements zu »Luftschlägen« und den Krieg insgesamt zum bloßen Kosovo-»Konflikt« herunterzuspielen. Dazu passt, dass Vertreibungen - zuletzt der Kosovo-Serben - als »Völkerverschiebung« umschrieben werden konnten.
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word moralkeule
Unwort des Jahres 1998, Anwärter
fatale Koppelung von »Moral« und einem Totschlaginstrument; Martin Walser
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word humankapital
Unwort des Jahres 2004
degradiert Menschen zu nur noch ökonomisch interessanten Größen
und:
Unwort des Jahres 1998, Anwärter
als Bezeichnung von Kindern(!)
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word belegschaftsaltlasten
Unwort des Jahres 1998, Anwärter
Abfallmetapher für Mitarbeiter, die ein Betrieb gern wieder loswerden möchte
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word sozialverträgliches frühableben
Unwort des Jahres 1998
in einer öffentlichen Erklärung zynisch wirkende Ironisierung; Karsten Vilmar
Aus der Begründung der Jury:
Diese Wortschöpfung wurde im Dezember 1998 vom Präsidenten der Bundesärztekammer, Karsten Vilmar, geprägt, als er Sparpläne der neuen Bundesregierung kritisieren wollte. Dabei hat er in mindestens zweifacher Hinsicht die Seriosität einer offiziellen Stellungnahme verfehlt: zum einen in der Umschreibung eines vorzeitigen Todes durch »Frühableben«, zum anderen in der Verbindung mit dem Wort »sozialverträglich«, das schon durch seinen Missbrauch in anderen Fällen eigentlich unbenutzbar erscheinen müsste. Kommt hinzu, dass Vilmar – wenn auch in ironischer Absicht – formuliert hat, Ärzte müssten sich überlegen, ob sie den vorzeitigen Tod von Patienten »fördern« müssten. Hier schlägt Ironie und Satire endgültig in blanken Zynismus um, der eines Sprechers der Ärzteschaft unwürdig ist, zumal deutsche Ärzte bereits am Ende des 2. Weltkriegs vorzeitiges Sterben nach Therapie- und Medikamentenentzug als »Frühableben« umschrieben hatten.
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word neue beelterung
Unwort des Jahres 1997, Anwärter
bürokratische Umschreibung neuer Erziehungsberechtigter, die an die Stelle der leiblichen Eltern treten sollen
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word blockadepolitik bzw. -politiker
Unwort des Jahres 1997, Anwärter
diffamierende Unterstellung einer argumentationslosen Verweigerungshaltung
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word organspende
Unwort des Jahres 1997, Anwärter
Pervertierung der Begriffe »Spende / spenden« in der Transplantationsmedizin
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word wohlstandsmüll
Unwort des Jahres 1997
Umschreibung arbeitsunwilliger wie arbeitsunfähiger Menschen; Helmut Maucher, Nestlé
Aus der Begründung der Jury:
Bereits 1996 hatte der damalige Verwaltungsratspräsident der Firma Nestlé, Helmut Maucher, in einem Interview Arbeitsunwillige wie Arbeitsunfähige als »Wohlstandsmüll« bezeichnet:
»... Wir haben einen gewissen Prozentsatz an Wohlstandsmüll in unserer Gesellschaft. Leute, die entweder keinen Antrieb haben, halb krank oder müde sind, die das System einfach ausnutzen ...«
In der Sendung »Späth am Abend« des Nachrichtensenders n-tv am 26.10.1997 wurde ihm dieses Zitat vorgehalten, und Maucher schwächte die Äußerung ab, indem er sich darauf berief, nur »plastisch« formuliert zu haben. Seine spätere Einlassung, die Interviewäußerung sei in einer angespannten Atmosphäre zustandegekommen, war - wie der »Spiegel« (11/1998, S. 112) feststellen konnte - auch nur eine Schutzbehauptung, da der Interviewtext vor seiner Veröffentlichung Maucher vorgelegen hatte.
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word sozialhygiene
Unwort des Jahres 1996, Anwärter
höchst problematische Anwendung von Hygienevorstellungen auf soziale Sachverhalte; vgl. »Rassenhygiene«, »ethnische Säuberungen«
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word gesundheitsreform
Unwort des Jahres 1996, Anwärter
missbräuchliche Verwendung des positiv besetzten Begriffs »Reform«
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word outsourcing
Unwort des Jahres 1996, Anwärter
Imponierwort, das der Auslagerung/Vernichtung von Arbeitsplätzen einen seriösen Anstrich zu geben versucht
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word umbau des sozialstaats
Unwort des Jahres 1996, Anwärter
missbräuchliche Verwendung einer Auf- Baumetapher
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word flexibilisierung
Unwort des Jahres 1996, Anwärter
Bezeichnung für eine betriebswirtschaftliche Strategie, die den Wert aktiver individueller »Flexibilität« leugnet, diesen Begriff aber schönfärberisch ausbeutet
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word rentnerschwemme
Unwort des Jahres 1996
falsches, angstauslösendes Naturbild für einen sozialpolitischen Sachverhalt
Aus der Begründung der Jury:
Diese Wortbildung, die sich auf einen einzigen Aspekt der demographischen Veränderungen, die hohe Zahl zu versorgender Rentner, konzentriert, scheint auf den ersten Blick nicht so kritikwürdig wie das bereits für 1995 gerügte Unwort »Altenplage« (seinerzeit auf Position 2). Dennoch erschien der Jury das mit »Renterschwemme« vermittelte Bild noch gefährlicher, weil es nicht so deutlich mit dem Kampfbegriff »Plage« operiert, sondern ein naturwüchsiges Ereignis beruft, das als solches unvermeidlich erscheint.
Gleichzeitig aber weckt das Bild von der »Schwemme« ein unterschwelliges Bedrohungsgefühl. Damit befindet es sich in schlechter Gesellschaft mit anderen unangemessenen Naturbildern im Umkreis sozialpolitischer Debatten. Erinnert sei u.a. an die »Asylanten-flut«, den »Schüler-berg«, den »Versorgungs-berg« im öffentlichen Dienst (der seinerzeitige Innenminister Kanther strebte nach eigenen Worten eine »Untertunnelung des Versorgungsberges« an) usw. Derartige Anleihen bei Naturerscheinungen lassen grundsätzlich verkennen, dass die bezeichneten Tatsachen Ergebnisse eines von Menschen zu verantwortenden Handelns, also nicht naturwüchsig sind.
Das Bild von der »Rentnerschwemme« verdrängt außerdem im engeren Rahmen der rentenpolitischen Debatte durch seine Einseitigkeit der Situationsbeschreibung die Tatsache, dass sich die allermeisten Angehörigen der als so bedrohlich gedeuteten älteren Generationen ihren Anspruch auf eine angemessene Altersversorgung in jüngeren Jahren selbst erarbeitet haben.
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word abfackeln (von sachen und menschen)
Unwort des Jahres 1995, Anwärter
jugendsprachliche zynische Gleichsetzung
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word sozialverträglicher stellen- bzw. arbeitsplatzabbau
Unwort des Jahres 1995, Anwärter
schönfärberische Umschreibung für Entlassungen
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word biologischer abbau
Unwort des Jahres 1995, Anwärter
Zynismus für Ausscheiden aus dem Arbeitsleben
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word altenplage
Unwort des Jahres 1995, Anwärter
Beleidigung der älteren Generation
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word diätenanpassung
Unwort des Jahres 1995
Beschönigung der Diätenerhöhung im Bundestag
Aus der Begründung der Jury:
Die Diätenerhöhung für Bundestagsabgeordnete 1995 (die beinahe zu einer »Anpassung« des Grundgesetzes geführt hätte) hatte in jenem Jahr viele Wochen die deutsche Öffentlichkeit beschäftigt. Der Zorn über die Absichten und Beschlüsse einer Bundestagsmehrheit unter Einschluss der sonst oppositionellen SPD schlug sich auch in den Einsendungen zur Unwort-Suche 1995 deutlich nieder: Die mit Abstand größte Gruppe von Zuschriften (153) hatte kaum zufällig »Diäten« und »Diätenerhöhung« als Unwörter vorgeschlagen.
Dennoch lag hier (wie in anderen Fällen) eine Verwechslung von Sach- und Sprachkritik vor. Die Kritik an der Sache, hier der Diätenerhöhung, läßt sich nicht durch eine Schelte der dafür verwendeten (sachlich angemessenen) Wörter »Diäten/-erhöhung« leisten. Eine wesentliche Absicht der Sprachkritischen Aktion »Unwort des Jahres« ist die Rüge von sachlich grob unangemessenen Benennungen, also von Wörtern, die über den wahren Charakter einer Sache hinwegtäuschen (siehe Satzung).
Für die Wahl zum »Unwort des Jahres« kam nur ein Begriff in Frage, der den negativen Eindruck, den die Diätenerhöhung geweckt hat, durch eine verharmlosende Umschreibung herunterzuspielen versuchte. Eine solche Beschönigung (Euphemismus) liegt aber in der Koppelung von »Diäten« mit dem scheinneutralen Wort »Anpassung« vor. »Anpassung« spiegelt (auch in vielen anderen Fällen; z.B. »Gebühren-, Preis-, Tarifanpassung«) eine fast naturnotwendige, unausweichliche Veränderung von finanziellen Forderungen im Hinblick auf neue Sachbedingungen vor (man vergleiche auch die Bedeutung von »Anpassung« von Lebewesen an veränderte Umweltbedingungen im Darwinismus!).
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word freisetzungen
Unwort des Jahres 1994, Anwärter
für Entlassungen, ausdrücklich mit Blick auf besondere Aktualität in den östlichen Bundesländern als Belege »sprachlicher Demütigung« gewählt.
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word buschzulage
Unwort des Jahres 1994, Anwärter
Gehaltszulage für sog. Aufbauhelfer in den östlichen Bundesländern, ausdrücklich mit Blick auf besondere Aktualität in den östlichen Bundesländern als Belege »sprachlicher Demütigung« gewählt.
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word dunkeldeutschland
Unwort des Jahres 1994, Anwärter
Ironismus für östliche Bundesländer, ausdrücklich mit Blick auf besondere Aktualität in den östlichen Bundesländern als Belege »sprachlicher Demütigung« gewählt.
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word besserverdienende
Unwort des Jahres 1994, Anwärter
Pseudodefinition für neue staatliche Einnahmequellen
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word peanuts
Unwort des Jahres 1994
abschätz. Bankerjargonismus; Hilmar Kopper
Aus der Begründung der Jury:
Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, bezeichnete im April 1994 auf einer Pressekonferenz Verluste in Höhe von ca. 50 Mio DM, die durch den Bankrott des Bau- und Immobilienkonzerns Schneider entstanden waren, als »Peanuts«, also als unwichtige Größe. Da es sich dabei aber vor allem um Gelder handelte, die kleineren und mittleren Firmen für schon erbrachte Leistungen zustanden, war diese Qualizifizierung außerordentlich zynisch, weil die Außenstände etliche Firmen an den Rand des Ruins brachten.
Die Entschuldigung Koppers auf einer Aktionärsversammlung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass finanzielle Probleme, die für den Durchschnittsbürger existenzbedrohend wären, in Finanzkreisen auch sonst gern als »Peanuts« abgetan werden, wobei zu bedenken ist, dass Banken zu einem wesentlichen Teil von geliehenem Geld, auch von Kleinsparern, leben, die sich durch einen derartigen Wortgebrauch zutiefst missachtet fühlen müssen. Der verbale Ausrutscher Koppers war also nur im Hinblick auf die Höhe der Verluste einmalig; er hat durchaus seine Basis im kaltschnäuzigen Umgang mit Problemen anderer und offenbart damit eine grundsätzlich inhumane Haltung.
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word selektionsrest
Unwort des Jahres 1993, Anwärter
für schwerstbehinderte Kinder, die nicht in »Normalklassen« integriert werden können
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word schlanke produktion
Unwort des Jahres 1993, Anwärter
= lean production (mit weiteren Varianten)
Unternehmensstrategie mit Arbeitsplatzvernichtung
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word sozialleichen
Unwort des Jahres 1993, Anwärter
Verstorbene, die aus völliger Verelendung stammen; Objekte für Auto-Crashtests
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word kollektiver freizeitpark
Unwort des Jahres 1993, Anwärter
Unterstellung einer sozialpolitische Wunschvorstellung; Helmut Kohl
www.unwortdesjahres.org
January 15, 2008
rfb commented on the word Überfremdung
Unwort des Jahres 1993
Scheinargument gegen Zuzug von Ausländern
Aus der Begründung der Jury:
Ausschlaggebend für die Kritik an diesem auf den ersten Blick harmlos erscheinenden Wort war die Feststellung, dass »Überfremdung« nach wie vor im Sinne einer rassistischen Uminterpretation verwendet wird. Bis 1934 war »Überfremdung« ein rein betriebswirtschaftlicher Terminus (= zuviel fremdes Geld in einem Unternehmen), danach musste der Rechtschreib-Duden die Interpretationen »Eindringen Fremdrassiger« und »Eindringen fremden Volkstums« (1941) aufnehmen. Durch diese Sprachlenkungsmaßnahme wurde die betriebswirtschaftliche Ausgangsbedeutung schließlich völlig verdrängt, und »Überfremdung« wurde zur Stammtischparole, die auch die undifferenzierteste Fremdenfeindlichkeit »argumentativ« absichern soll.
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January 15, 2008
rfb commented on the word beileidstourismus
Unwort des Jahres 1992, Anwärter
für Trauerkundgebungen anlässl. der Morde von Mölln
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January 15, 2008
rfb commented on the word aufenthaltsbeendende maßnahmen
Unwort des Jahres 1992, Anwärter
Abschiebungen im sog. Asylkompromiß; GG Art. 16a
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January 15, 2008
rfb commented on the word auf- bzw. abklatschen
Unwort des Jahres 1992, Anwärter
tätliche und tödliche Angriffe auf Ausländer
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January 15, 2008
rfb commented on the word weiche ziele
Unwort des Jahres 1992, Anwärter
militärsprachliche Umschreibung für Menschen
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January 15, 2008
rfb commented on the word ethnische säuberung
Unwort des Jahres 1992
Propagandaformel im ehemaligen Jugoslawien
Aus der Begründung der Jury:
Für diese Beschönigung schlimmster Menschenrechtsverletzungen wie Vertreibung und Massenmord sind zunächst einmal die Urheber in den Bürgerkriegsparteien auf dem Balkan verantwortlich. Aber die Beobachtung, dass zahlreiche deutsche Medien diese Propagandaformel in ihrer Übersetzung ohne jede kritische Distanz weiterverwendeten, hat die Jury zu ihrer Unwort-Rüge veranlasst. Zeitungen verwendeten den Begriff ohne Anführungszeichen, in Hörfunksendungen wurde noch nicht einmal ein distanzierendes »sogenannt« verwendet – als handle es sich um eine beliebige Hygienemaßnahme. Im sprachlichen Missbrauch von Hygieneidealen ist »ethnische Säuberung« auf einer Stufe mit »Rassenhygiene« und »politischer Säuberung« zu sehen.
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January 15, 2008
rfb commented on the word warteschleife
Unwort des Jahres 1991, Anwärter
Phase sozialer Unsicherheit von Arbeitskräften in den östlichen Bundesländern
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January 15, 2008
rfb commented on the word personalentsorgung
Unwort des Jahres 1991, Anwärter
für Entlassungen
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January 15, 2008
rfb commented on the word intelligente waffensysteme
Unwort des Jahres 1991, Anwärter
aus der Golfkriegsberichterstattung
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January 15, 2008
rfb commented on the word ausländerfrei
Unwort des Jahres 1991
fremdenfeindliche Parole in Hoyerswerda
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January 15, 2008
rfb commented on the word durchrasste gesellschaft
Unwort des Jahres 1991, Anwärter
Mischung der Deutschen mit Ausländern; Edmund Stoiber
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January 15, 2008
rfb commented on the word menschenmaterial
Unwort des 20.Jahrhunderts
Aus der Begründung der Jury:
»Menschenmaterial« ist zwar bereits im 19. Jahrhundert aufgekommen und spielt u.a. schon bei Karl Marx (1867) eine Rolle, hat aber im 20.Jahrhundert seine besonders zynische Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt als Umschreibung von Menschen, die als Soldaten im 1. und 2. Weltkrieg »verbraucht« wurden. Dieser zeiten- und ideologienübergreifende Begriff steht exemplarisch für die weitgediehene Tendenz, Menschen nur noch nach ihrem »Materialwert« einzuschätzen. Er ist gleichsam der Vater für ebenfalls zynische Begriffe wie »Schüler-, Lehrer- oder Spielermaterial«, aber auch für Unwörter wie »Patienten-, Geburten- oder Häftlingsgut«. Das Medizinern immer noch geläufige Wort vom »Patientengut« wurde 1999 durch einen süddeutschen Klinikchef noch unterboten, der Todkranke gar als »morbides Patientenmaterial« umschrieb. Dem Ungeist, der solchen Wortschöpfungen zugrunde liegt, entsprechen denn auch zahlreiche andere Materialisierungen des Menschen wie »Biorohstoffe«, »Organgewinnung«, »weiche Ziele« (im Artilleristenjargon), »Humankapital« und »Bodyleasing« sowie die Abfallmetaphern »Belegschaftsaltlasten«, »Personalentsorgung« und »Wohlstandsmüll«.
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January 15, 2008
rfb commented on the word gremien-gremlins
Angeblich Günter Jauch Anfang 2007 über die ARD (Quelle: Spiegel.de)
January 8, 2008
rfb commented on the word pomologe
Ein anderes Wort für Apfel-Experte, gefunden auf Spiegel Online, http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,500547,00.html
September 2, 2007